Aufklärung

Impfung, Ohnmacht, Schädelbruch

Seit heute teilt meine Mutter mit wohl Tausenden anderer Menschen auf der Welt eine Erfahrung, die diese so oder so ähnlich ebenfalls gemacht haben. Meine Mutter lebt im Betreuten Wohnen. Gestern hatte sie ihre zweite Biontech-Impfung erhalten. Heute erlitt sie die erste Ohnmacht ihres 83-jähringen Lebens und zog sich dabei eine Platzwunde am Hinterkopf, Blutverlust aus dem linken Ohr und einen Schädelbruch zu. Das Letzte, woran sie sich vor der Ohnmacht erinnern kann, ist die Kaffeetasse, die sie am Frühstückstisch in ihrer Wohnung sitzend zum Mund führte. In der nächsten Erinnerung findet sie sich in einer großen Blutlache liegend am Boden wieder. Sie robbt zur geschlossenen Tür zwischen Wohnraum und Diele ihrer Wohnung und schafft es, sich in einen Sitz aufzurichten, der es ihr erlaubt, die Türklinke zu erreichen. Durch die geöffnete Tür ruft sie in die Diele hinein um Hilfe. Eine Nachbarin hört ihre Rufe.

Ein Pfleger der Wohneinrichtung hat mich benachrichtigt. Auf dem Weg zur Klinik empfinde ich Schmerz und Trauer. Nach einer langen Zeit des Zweifelns, der Unsicherheit und des Abwägens hatte meine Mutter sich für eine Covid-19-Impfung entschieden. Als eine Person, die zeitlebens nur sehr selten eine Grippe oder Erkältung hatte und offensichtlich über ein intaktes Immunsystem verfügt, hat sie für sich keine gesundheitliche Notwendigkeit für eine Impfung gesehen.

Mutter und Tochter 14 Tage vor dem Ereignis ...

Ohnehin sind am viel kommunizierten Vorteil, andere durch eine Impfung zu schützen, spätestens seit dieser Studie [1], die in der Zeitschrift The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht wurde, und dieser groß angelegten Studie von Public Health England [2] starke Zweifel berechtigt. Vielmehr war der Ausschlag gebende Grund für meine Mutter, am Sozialleben ihrer Wohneinrichtung teilnehmen zu können und dort keine Maske mehr tragen zu müssen. Auf der einen Seite der Waagschale standen für sie also bei Nicht-Impfung die sichere Isolation und das Tragen einer Maske, auf der anderen Seite bei Impfung der aktuelle, in den Hauptmedien kaum kommunizierte Stand der Wissenschaft bzgl. des wahrscheinlich sehr hohen Schädigungspotenzials (und auch der wahrscheinlich weitgehenden Wirkungslosigkeit) dieser Impfstoffe.

... im Chinesischen Garten, einem Kleinod meiner Heimatstadt

Ihr war bekannt, dass es bisher für keinen anderen Impfstoff in so kurzer Zeit eine so hohe Anzahl von Meldungen schwerer Nebenwirkungen und Todesfällen im zeitlichen Zusammenhang gab wie für die Covid-19-Impfungen. Aus dem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts vom 20. September dieses Jahres geht eine Zahl von 156.360 Meldungen solcher Verdachtsfälle bis zum 31. August dieses Jahres hervor [3]. Die Dunkelziffer dürfte höher sein.

Letztendlich war meiner Mutter also Sozialleben wichtiger als Gesundheit, Kontakt wichtiger als körperliche Unversehrtheit.

Nach umständlichen Aufnahmeprozeduren (deren Beschreibung einen eigenen Post erfordern würde) darf ich das Krankenhaus betreten. Die Notaufnahmestation wie auch die Klinik insgesamt wirken wie ausgestorben. Nachdem man mich mit einem grünen Schutzkittel, Haarnetz und Gummihandschuhen präpariert hat, werde ich in ein Notaufnahmezimmer vorgelassen. Meine Mutter befindet sich allein im Raum, ihr Bett steht in der Mitte, ihr Kopf ist in einem Plastikgestell fixiert, das, so erfahre ich später, bei einer CT-Aufnahme die Halswirbelsäule von Notfallpatienten schützt. Sie wimmert leise vor sich hin. Als sie mich sieht, ist sie sehr erfreut. Sie teilt mir mit, dass das Gestell ihr starke Schmerzen am Hinterkopf bereitet, des Weiteren sei ihr kalt und sie sei hungrig. Diese Informationen werde ich im Laufe der nächsten Stunden immer wieder dem Pflegepersonal geben, verbunden mit der Bitte, Abhilfe zu schaffen. Im Folgenden schildere ich schlaglichtartig einige Begebenheiten, die mir im Gedächtnis geblieben sind.

Eine Medizinstudentin kommt, um ein EKG anzufertigen. Dazu lupft sie Pullover und Unterhemd, um Kontakte mit Saugnäpfen auf der Haut anzubringen. Nachdem sie fertig ist, entfernt sie die Kontakte von der Haut und wendet sich längere Zeit ihren Unterlagen zu. Meine Mutter bleibt aufgedeckt liegen. Nach einer Weile frage ich die Studentin, ob meine Mutter sich wieder anziehen darf. Sie entschuldigt sich, das habe sie vergessen, und zieht den Pullover meiner Mutter herunter.

Ich trete auf den Flur, um nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, meiner Mutter etwas Essbares zu besorgen. Eine vorbeikommende Pflegerin, die ich darauf anspreche, weist mich zureicht und schickt mich, da ich nicht getestet sei, ins Zimmer zurück.

Ich schaue mich im karg ausgestatteten Zimmer um. Auf einem kleinen Tisch finde ich das hier abgebildete Kärtchen. Die nächste Pflegerin, die den Raum betritt, spreche ich darauf an. Sie erklärt mir, dass eintreffende Notfallpatienten (hier also eine 83-Jährige mit Schädelbruch, die kurz zuvor aus einer Ohnmacht erwacht ist) bei der Notaufnahme gefragt werden, wann sie ihre letzte Tetanus-Impfung erhalten haben. Wenn die Patienten diese Frage nicht beantworten können, werde davon ausgegangen, dass die Patienten nicht geimpft sind, und eine Tetanus-Impfung werde verabreicht.

... ist ständig mitzuführen

Eine Pflegerin steckt den Kopf durch die Tür. Ich dürfe nun Schutzkittel, Haarnetz und Gummihandschuhe ablegen und entsorgen, da der Covid-Test meiner Mutter(!) negativ ausgefallen sei.

Eine Pflegerin erscheint und erklärt, dass der Arzt die Erlaubnis erteilt hat, das schmerzende Plastikgestell von Hals und Kopf meiner Mutter zu entfernen. Sie entfernt es. Es stellt sich heraus, dass die obere Kante des Gestells genau in die (zuvor genähte) Platzwunde am Hinterkopf eingeschnitten hat. Meine Mutter ist sehr erleichtert, die Schmerzen lassen nach.

Die EKG-Studentin erscheint erneut, weil sie einen ihrer Saugnäpfe vermisst. Er ist noch auf dem Bauch meiner Mutter angebracht. Ich bemerke erneut, dass meine Mutter friert. Die Studentin besorgt ein Bettlaken zum Zudecken. Ich bedanke mich.

Zeitgleich kommen drei Pflegekräfte in den Raum. Zwei schieben meine Mutter aus dem Zimmer, eine überreicht mir zwei Käse-Brötchen. Ich frage, was sie dafür bekommt. Das ginge aufs Haus, sagt sie. Ich bedanke mich. Meine Mutter, bereits auf dem Flur, weiß nicht, was geschieht und ruft nach mir. Ich will hinterhergehen, schaue auf den Flur, das Gespann ist bereits hinter der nächsten Glastür verschwunden, und ich erfahre noch, dass meine Mutter zur nächsten Untersuchung gebracht wird. Ich esse ein Käse-Brötchen.

Die Ärztinnen und Pfleger haben die apparate-medizinische Versorgung des Körpers meiner Mutter sicher sehr gut gewährleistet, soweit ich dies als medizinische Laiin beurteilen kann. Vielleicht haben sie ihr sogar das Leben gerettet. Dafür bin ich den Ärzten und Pflegerinnen dankbar. Morgen stehen weitere Untersuchungen an. Ich fahre mit der Ungewissheit nach Hause, wie sich der Gesundheitszustand meiner Mutter entwickeln wird und ob sie zu den Feiertagen entlassen werden kann. Sollte sie diese Tage im Krankenhaus verbringen müssen, so steht den Angehörigen nach Absolvierung des Zertifikate-Parcours maximal eine Stunde Besuchszeit pro Tag zu.

Zum Schluss dieses Berichts soll meine Mutter selbst zu Wort kommen. Nachdem alle Untersuchungen dieses ersten Tages in der Klinik abgeschlossen waren, hat man mir ausnahmsweise gestattet, sie noch auf der Station, auf der sie die Nacht verbringen sollte, zu besuchen. Auch für diese Ausnahme bin ich dankbar. Wir hatten also noch eine Weile auf dem Stationszimmer für uns. Nach einer Unterhaltung schwiegen wir einen Moment. Fast schien es, als sei meine Mutter eingenickt. Doch plötzlich sagte sie mit Emphase: „Das ist doch eine große Sauerei!“ Ich nehme an, dass sie in Gedanken noch einmal in der Blutlache lag, in der sie am Vormittag zur Besinnung gekommen war.

[1] Singanayagam A, Hakki S, Dunning J, Madon KJ, Crone MA, Koycheva A, Derqui-Fernandez N, Barnett JL, Whitfield MG, Varro R, Charlett A, Kundu R, Fenn J, Cutajar J, Quinn V, Conibear E, Barclay W, Freemont PS, Taylor GP, Ahmad S, Zambon M, Ferguson NM, Lalvani A; ATACCC Study Investigators. Community transmission and viral load kinetics of the SARS-CoV-2 delta (B.1.617.2) variant in vaccinated and unvaccinated individuals in the UK: a prospective, longitudinal, cohort study. Lancet Infect Dis, 2021, Oct 29, S1473-3099(21)00648-4. doi: 10.1016/S1473-3099(21)00648-4. Epub ahead of print.
 
[2] Public Health England. SARS-CoV-2 variants of concern and variants under investigation in England – Technical Briefing 20, 2021. [Internet am 28.12.2021: assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1009243/Technical_Briefing_20.pdf]

[3]] Paul-Ehrlich-Institut. Sicherheitsbericht: Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung zum Schutz vor COVID-19, 20.09.2021. [Internet am 28.12.2021: www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-bis-31-08-21.pdf?__blob=publicationFile&v=6]

Eine kurze Fortsetzung dieser Geschichte gibt es im Beitrag „Feliz Navidad“.

 

Bildnachweis: Heiligabend vor der Klinik. Das Bild wurde zwei Tage nach diesem Post, am 24.12.2021 aufgenommen. Besucher warten in der Schlage auf die Kontrolle diverser Zertifikate, die benötigt werden, um für maximal eine Stunde zu ihren Angehörigen vorgelassen zu werden.

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